Wie Resultate Schülerinnen und Schüler am Sporttag beeinflussen
Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich der Frage, wie sich die Bekanntgabe von Resultaten an Schulsporttagen auf die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auswirkt. Schulsporttage gelten als feste Bestandteile im schulischen Jahresprogramm und sollen sowohl die Freude an Bewegung fördern als auch soziale Erlebnisse ermöglichen. Die öffentliche Bekanntgabe von Leistungen steht jedoch im Spannungsfeld zwischen Anerkennung sportlicher Leistungen und möglicher emotionaler Belastung. Ziel der Arbeit war es, zu untersuchen, welche Wirkung diese Form der Leistungsrückmeldung auf Kinder und Jugendliche hat, insbesondere im Hinblick auf deren Gefühle, Motivation, Selbstbild sowie auf die Rolle in der sozialen Umgebung (Wacker, Kränzle & Loser, 2023). Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein qualitativ-empirisches Vorgehen gewählt. Drei ehemalige Teilnehmende von Schulsporttagen wurden anhand halbstrukturierter Interviews befragt. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring. Untersucht wurden insbesondere subjektive Erlebnisse in Bezug auf die Rangverkündigung sowie deren Verarbeitung im sozialen Kontext von Klasse, Lehrpersonen und Familie (Mayring, 2022)(Gläser & Laudel, 2004). Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild. Für einige Teilnehmende war die Resultatbekanntgabe eine Quelle von Stolz und positiver Bestärkung, insbesondere bei guten Leistungen oder guter Platzierung. Andere hingegen erlebten die Situation als beschämend und frustrierend. Die Wirkung hing stark von der individuellen Leistung, vom Selbstwertgefühl sowie von der Art der Präsentation der Resultate ab. Auch die Reaktionen der Peers und Lehrpersonen spielten eine zentrale Rolle. Wertschätzung, Sensibilität und ein geschützter Rahmen wirkten entlastend, während öffentliche Blossstellung oder Wettbewerb unter Druck als belastend empfunden wurden. In der Diskussion wird deutlich, dass eine pauschale Bewertung der Resultatbekanntgabe nicht möglich ist. Vielmehr muss sie im Zusammenhang mit pädagogischen Zielsetzungen und den konkreten Rahmenbedingungen gesehen werden. Die Arbeit kommt zum Schluss, dass ein reflektierter Umgang mit Leistungsrückmeldungen notwendig ist, um sowohl die positiven Potenziale zu nutzen als auch negative Wirkungen zu vermeiden. Weiterführende Fragen ergeben sich im Hinblick auf mögliche Alternativen zur öffentlichen Rangverkündigung und auf die Rolle der Schule im Umgang mit Leistungsdruck im sportlichen Kontext.