Förderung durch Kreativität : Der Kunstunterricht als Unterstützung für Kinder mit ADHS

Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich der Frage, inwieweit kunstpädagogische Lernsettings geeignet sind, Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im schulischen Kontext gezielt zu fördern. Trotz zahlreicher sonderpädagogischer Konzepte zur Förderung betroffener Kinder ist das spezifische Potenzial des Kunstunterrichts bislang weitgehend unbeachtet geblieben. Aufbauend auf einer hermeneutischen Literaturarbeit werden zentrale Förderdimensionen der ADHS-Pädagogik, wie Selbstregulation, emotionale Unterstützung, Bewegung und Entspannung, strukturierte Lernumgebungen sowie der produktive Umgang mit dem Hyperdokus, systematisch mit kunstpädagogischen Ansätzen verknüpft. Die Analyse zeigt, dass künstlerische Lernräume nicht nur kompensatorisch, sondern auch entwicklungsfördernd wirken können. Kunst eröffnet Kindern mit ADHS Zugänge zu emotionaler Stabilität, individueller Ausdrucksfähigkeit und kreativer Selbstwirksamkeit. Damit wird der Kunstunterricht zu einem wichtigen Erfahrungsraum in der inklusiven Bildungspraxis. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern erste theoretisch fundierte Impulse für eine stärkere Integration kunstpädagogischer Methoden in die schulische Förderung von Kindern mit ADHS und benennen Perspektiven für zukünftige Forschung und Praxis. Offen ist insbesondere, inwieweit alters-, geschlechts- oder subtypspezifische Unterschiede die Wirksamkeit künstlerischer Interventionen beeinflussen. Auch fehlen bislang empirische Studien, die diese Zusammenhänge systematisch untersuchen und eine curriculare Verankerung kunstpädagogischer Förderung im sonderpädagogischen Kontext unterstützen könnten.

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