Sportanlässe im Wandel der Zeit : Zeitzeugen berichten
Diese Bachelorarbeit untersucht, wie Personen aus drei aufeinanderfolgenden Generationen den Sporttag während ihrer Primarschulzeit in der Deutschschweiz erlebt haben. Ziel war es, durch qualitative Inhaltsanalyse eines generationenübergreifenden Gruppeninterviews Einblicke in die emotionale Wahrnehmung, Bewertung und Bedeutung des Sporttages zu gewinnen. Die Analyse erfolgte entlang eines strukturierenden Kategoriensystems, wobei insbesondere Häufigkeit und Intensität bestimmter Aussagen berücksichtigt wurden (vgl. Mayring 2015). Die Ergebnisse zeigen, dass der Sporttag nicht nur ein schulischer Anlass ist, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegelt. Während in der ältesten Generation Disziplin, Leistung und klare Hierarchien im Vordergrund standen, zeigte sich in der mittleren Generation ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Leistung und Gemeinschaft. Die jüngste Generation erlebte den Sporttag hingegen als spielerischer und vielfältiger, wobei auch Herausforderungen wie Leistungsdruck oder soziale Spannungen thematisiert wurden. Der Sporttag bleibt über alle Generationen hinweg ein prägendes Ereignis im schulischen Alltag – sei es als Möglichkeit zur sportlichen Betätigung, als gemeinschaftsstiftendes Erlebnis oder als individuelle Herausforderung. Gleichzeitig spiegeln sich in seiner Gestaltung und Wahrnehmung Veränderungen im pädagogischen Selbstverständnis sowie im gesellschaftlichen Umgang mit Bewegung, Wettbewerb und Gemeinschaft wider.