Die Besiedlung verschiedener Materialien durch Quagga- Muscheln (Dreissena rostriformis) und Zebra-Muscheln (Dreissena polymorpha)
Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit den beiden Fragen, ob es einen Unterschied bei der Besiedlung verschiedener Materialien durch die Quagga-Muschel (Dreissena rostriformis) und der Zebra-Muschel (Dreissena polymorpha) gibt sowie ob sich die Haftung der Muscheln auf den verschiedenen Oberflächen der Materialien unterscheidet. Dabei wurden dreimal 12 verschiedene Rohrstücke an drei Seile gebunden, in ca. 8 Metern Tiefe im Bodensee versenkt und während 10 Wochen von Muscheln besiedelt.
Es war klar erkennbar, dass Kupfer am wenigsten von den Muscheln besiedelt worden ist, mit einer durchschnittlichen Besiedlungsdichte von 8 Muscheln pro dm2. Kupfer wurde dabei hoch signifikant weniger stark besiedelt als das zweit platzierte verzinkte Stahlrohr mit p < 0.01. Am stärksten besiedelt wurden die verschiedenen Gusseisenrohre mit einer durchschnittlichen Besiedlung von 208 Muscheln pro dm2.
In der Frage zur Haftung der Muscheln auf den verschiedenen Oberflächen hat ebenfalls Kupfer am besten abgeschlossen. Nach einem Schütteltest, bei dem das Rohr von einer Höhe von 0.7m auf harten Untergrund fallengelassen worden ist, waren nur noch 8.3% der ursprünglich angewachsenen Muscheln am Rohr befestigt. Die Muscheln hafteten auch relativ schlecht auf dem bitumenbeschichteten Gussrohr, dem Messing und dem Eisen. Dafür hafteten sie sehr gut auf den verzinkten Blechen und dem Chromstahlrohr. Am schlechtesten
abgeschnitten hat das Gusseisenrohr mit der Zementbeschichtung, welches somit am meisten Aufwand verlangt, um es von den angewachsenen Muscheln zu reinigen. Nach dem Schütteltest waren noch immer 65.0% von den angesiedelten Muscheln am Rohr befestigt.
Die Ursachen dafür könnten in der Porosität der Materialoberfläche, in der chemischen Bindung zwischen Oberfläche und den Byssusfäden der Muscheln, aber auch im beeinflussten Stoffwechsel der Muscheln liegen.
Die vorgängig durchgeführten Versuche mit Becken mit und ohne Belüftung sowie mit und ohne Kühlung erwiesen sich als sehr schwierig und erbrachten keine Resultate.
Die Resultate zeigen klar, dass Kupfer am besten dazu geeignet ist, der Besiedlung der Quagga- und Zebra-Muscheln entgegenzuwirken.