Mentaltraining - Möglicher Einsatz im Sportunterricht auf der Sekundarstufe 1
Spitzensportlerinnen und Spitzensportler wenden sie sich häufig der sportpsychologischen Interventionsmethode des Mentaltrainings zu. Mentaltraining verspricht das Erreichen von Höchstleistung durch die Steuerung kognitiver Prozesse. Die Athletinnen und Athleten sind nicht nur körperlich, sondern auch mental bereit, um im entscheidenden Moment alles um sie herum auszublenden und Höchstleistungen zu erzielen. Der Kopf ist dabei so trainiert, dass er die Person unterstützt und nicht an der Bewegungsausführung hindert (vgl. Eberspächer, 2007, 2008).
Durch den Lehrplan 21 sind der Lehrperson diverse Entwicklungsziele vorgegeben. Pädagogische Perspektiven dienen als Anhaltspunkt diese zu erreichen. Wird beides mit den Perspektiven und Zielen der Sportpsychologie verglichen, sind sie nahezu deckungsgleich. Mentaltraining wäre somit das perfekte Werkzeug für die Lehrperson, den Bildungsauftrag zu verfolgen und die Lernenden in ihrer sportlichen Entwicklung zu fördern. Trotzdem wird in der Schule der Einsatz von Mentaltraining bisher kaum berücksichtigt. Daraus hat sich das Forschungsdesiderat dieser Masterarbeit ergeben. Die vorliegende qualitative Forschungsarbeit setzt sich mit der Frage auseinander, welche Techniken des Mentaltrainings eine Lehrperson unter welchen Voraussetzungen im Sportunterricht auf der Sekundarstufe 1 umsetzen kann. Dafür werden die Sportpsychologie sowie die Richtung von Mentaltraining theoretisch erörtert und anschliessend Interviews mit Fachpersonen und Sportlerinnen und Sportler durchgeführt. Diese qualitativen Interviews dienen dazu, die praktische Perspektive in die Forschung miteinzubeziehen und gezielte Umsetzungsmöglichkeiten aus der Praxis auf den Schulsport zu übertragen. Es wurden Aspekte wie Wirksamkeit, Herausforderungen und konkrete Beispiele diskutiert. Die Lehrperson hat sich als Schlüsselrolle herausgestellt, während sich die Akzeptanz der Lernenden gegenüber der ungreifbaren Methode als grösste Herausforderung zeigt. Der Einsatz einzelner Bausteine ermöglicht den Lernenden bereits, eine positive Grundeinstellung zu entwickeln, was einen zentralen Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung leistet.
Durch die qualitative Forschung werden zentrale Erkenntnisse gewonnen, das Mentaltraining so anzupassen, dass es theoretisch auf der Sekundarstufe 1 anwendbar ist. Die quantitative Forschung und die Überprüfung der Wirksamkeit der Methoden mit Kontrollgruppen, wäre Gegenstand einer Folgearbeit.