Bundesjugendspiele – Der Druck nach Höchstleistung
Diese Arbeit untersucht den Leistungsdruck und die Schamerlebnisse, die durch die Bundesjugendspiele in Baden-Württemberg auf die SchülerInnen übertragen werden können. Durch einen qualitativen Forschungsansatz wurden Daten untersucht, die über zwei Gruppendiskussionen nach Geschlechtern getrennt erhalten wurden. Die Fragestellung konzentriert sich darauf, ob sich der Leistungsdruck von SchülerInnen bei den Bundesjugendspielen in den vergangenen Generationen verändert hat. Die Gruppendiskussionen orientierten sich eines vorstrukturierten Interviewleitfadens. Die gesammelten Daten wurden anschliessend kodiert und analysiert. Die Analysestruktur ist nach dem Leitfaden von Mayring aufgebaut (Mayring, 2022).
Die Resultate deuteten in allen Generationen auf einen grossen Wunsch nach einer gerechteren, kooperativeren Ausrichtung der Bundesjugendspiele. Ebenfalls solle der Fokus mehr auf langfristigeren sportlichen Aktivitäten liegen als einem einmaligen Event, um den SchülerInnen positive Erfolgserlebnisse zu gewährleisten.
Die Diskussion akzentuierte ein unterstützendes und inkludiertes Umfeld – eine faire Bewertung eingeschlossen, um den Zusammenhalt zwischen den SchülerInnen zu stärken und die Leistungen nach individuellen Voraussetzungen fair zu bewerten. Aus den gewonnenen Daten und den theoretischen Bezügen ergaben sich zwei Thesen. Zum einen haben sich gewisse Strukturen der Bundesjugendspiele über die Generationen hinweg verändert, wobei der Leistungsdruck stets präsent war. Zum anderen proklamiert die zweite These, dass eine Neugestaltung der Bundesjugendspiele erforderlich ist, damit die Gemeinschaft, Kooperation und die langfristige Freude am Sport gewährleistet wird.
Diese Erkenntnisse der Arbeit spiegeln zum Teil die Grundsätze der Bundesjugendspiele wider, wie sie auch auf der Webseite nachzulesen sind (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2021) und können zukünftig in einem realistischen Rahmen umgesetzt werden.