Amusie – was ist das? : Die Darstellung eines Krankheitsbildes
Die kongenitale Amusie ist ein neuronaler Defekt, der es Betroffenen unmöglich macht, Musik in all ihren Facetten wahrzunehmen. Dabei ist vorwiegend die Tonhöhenwahrnehmung sowie die Verarbeitung von Klangfarben und Rhythmen betroffen. Es wird angenommen, dass etwa 4% der Weltbevölkerung von diesem nicht behandelbaren Defizit betroffen sind. Die Erforschung von Amusie lässt darauf schliessen, dass sie ihren Ursprung in der Genetik findet. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Umgang mit Betroffenen von Amusie im Schulfeld. Genauer wird die Fragestellung; «Macht es Sinn, dass Kinder mit diagnostizierter kongenitaler Amusie am Schulmusikunterricht teilnehmen?» behandelt. Die Arbeit ist in Form einer Literaturarbeit aufgebaut. Im Literaturteil werden Fachliteratur und wissenschaftliche Studien dargestellt und beschrieben. Anschliessend werden die Informationen interpretiert und diskutiert. Es ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Sinnhaftigkeit einer musikalischen Beschulung davon abhängt, welches Ziel damit verfolgt wird. Dabei erscheint es als sinnlos, ein von Amusie betroffenes Kind musikalisch zu beschulen, in der Hoffnung, dass dieses die Tondiskrimination erlernen wird. Die Auseinandersetzung mit dem Thema lässt die Frage offen, wie Amusiker selbst ihren schulischen Musikunterricht wahrgenommen haben und ob sie diesen retrospektiv als sinnvoll empfunden haben.