Ergänzung von diagnostizierten Beinverletzungen bei Pferden anhand einer Sektion
Sehnenverletzungen am Pferdebein gehören zu den dritt häufigsten Verletzungen im Reitsport und zu den häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparates des Pferdes. Ihre Häufigkeit beläuft sich dabei auf 8 bis 43%, meist mit Todesfolge für das Pferd. (Vetmeduni, 2023) In der vorliegenden Maturaarbeit, verfasst an der Kantonsschule Kreuzlingen, wurde untersucht, wie sich die Diagnosen bei zwei verschiedenen Verletzungen zweier Pferdebeine mit Todesfolge durch eine Sektion zeigen. Dabei wurde hauptsächlich untersucht, inwiefern sich die Verletzungen in einer Sektion bestätigen lassen und welche Abweichungen und Ergänzungen zu den Diagnosen zusätzlich gemacht werden können. Auch die Möglichkeit der Dokumentation durch Bilder wurde miteinbezogen. Dafür stellte das Universitäre Tierspital total zwei Pferdebeine mit jeweils unterschiedlichen Verletzungen anonymisiert zur Verfügung. Zusätzlich waren die Ultraschallbilder zum ersten und die Röntgenbilder zum zweiten Bein sowie die klinische Diagnose beider Beine einsehbar. Die Beine wurden tiefgefroren gelagert und später im aufgetauten Zustand seziert. Die Resultate beider untersuchten Beine sind aufschlussreich und zufriedenstellend. Das erste Bein, das linke Vorderbein des Pferdes, zeigte eine Re-Ruptur der oberflächlichen Beugesehne. Gleichzeitig lag eine alte, teilweise schlecht verheilte Verletzung palmar am Röhrbein vor, die sich erneut entzündet und verändert hatte. Beim zweiten linken Hinterbein war eine komplizierte Eröffnung des Fesselgelenkes, eine zumindest partielle Ruptur des äusseren Seitenbandes und mehrere intraartikuläre Knochenfragmente erkennbar. Bei beiden Beinen hat sich die Diagnose und somit alle angenommenen Verletzungen getroffen durch das Tierspital in der Sektion gezeigt. In beiden Fällen bestätigen sich eindeutig die daraus getroffenen Behandlungsmassnahmen und der schlussendlicher Erlösung des Pferdes. Trotz dessen konnten sehr eindrückliche und durchaus genaue Ergänzungen anhand der Sektion beigefügt werden. So wurde das Ausmass der Verletzungen und die damit verbundenen Folgen oder Heilungen viel konkreter bestimmbar. Auch die genauen strukturellen Veränderungen konnten aufgezeigt werden. Besonders hob sich dabei das zweite Bein ab. Bei diesem konnte ausschliesslich durch die Sektion aufgezeigt werden, in welchem Zustand sich die Sehnen und Bänder des Fesselgelenkes befanden, da dies anhand einer Röntgenuntersuchung nicht aufschlussreich untersuchbar war.