Chancen und Herausforderungen der Sonderschule im Kanton Thurgau während der Coronapandemie
Innerhalb dieser Masterarbeit wird der Frage nachgegangen, welche Herausforderungen und Chancen sich dem System Sonderschule im Kanton Thurgau während der Pandemie ergaben. Insgesamt wurden 18 Interviews mit diversen Akteuren im Sonderschulwesen, darunter Lehrpersonen, Schulleiter und Schulleiterinnen, Amtspersonen, Therapierende, Klassenassistenzen und eine Mutter eines Kindes mit Förderstatus mithilfe eines semi-strukturierten Interviews befragt. Die Aussagen, welche sich in diesen Interviews ergaben wurden gemäss der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und in die kontemporäre Forschung zum Sonderschulwesen und dem Fernunterricht während Corona eingebettet. Zu den Herausforderungen der Sonderschule dieser Zeitperiode gehören etwa die Schwierigkeit, digitalen Unterricht mit kognitiv Beeinträchtigten Kindern durchzuführen, Schülerinnen und Schüler über Distanz zu erreichen, der Ausfall von notwendigen Therapien, eine verschärfte Betreuungslage oder etwa Probleme mit der Einhaltung von Hygienemassnahmen. Zu den Chancen der Sonderschule können etwa die neue Wertschätzung für den Lehrberuf, ein neues Verständnis von Autonomie der Schülerinnen und Schüler, ein hohes Mass an Kreativität oder neue Impulse für eine erfolgreiche Teamarbeit gezählt werden. Nebst Herausforderungen und Chancen werden in dieser Arbeit viele weitere Beobachtungen zur Arbeit der Sonderschulen während Corona festgehalten, so etwa Feststellungen zur Didaktik des Fernunterrichts oder der Rolle der Digitalisierung in der Sonderpädagogik.