Wie kommen die durch die Organisationen vermittelten Olympischen Werte bei den Athletinnen und Athleten an? : Eine Querschnittsbetrachtung in der Sportart Leichtathletik
Diese Arbeit untersucht, wie die Olympischen Werte: «Exzellenz (Höchstleistung), Freundschaft und Respekt» von den Organisationen Swiss Olympic, Swiss Athletics und Leichtathletikverein vermittelt werden und wie diese Olympischen Werte bei den Athletinnen und Athleten ankommen. Die Literaturanalyse zeigt auf, wie die Olympischen Werte von den Organisationen vermittelt werden und wie sich die Olympischen Werte an den Olympischen Sommerspielen im Laufe der Geschichte gezeigt haben respektive wie sie gelebt wurden. Die Vermittlung der expliziten Olympischen Werte geschieht in der Sportart Leichtathletik mehrheitlich durch das Nationale Olympische Komitee (Swiss Olympic). Dies durch Olympische Missionen, Kick-off Veranstaltungen, Werbekampagnen oder Nachwuchslager. Der Dachverband der Leichtathletik orientiert sich bei der Vermittlung der Olympischen Werte direkt an den Athletinnen und Athleten sowie auf den Wert der Höchstleistung. In der Ausbildung werden bei Swiss Athletics alle drei Olympischen Werte: «Exzellenz, Freundschaft und Respekt» vermittelt, wobei die zukünftigen Trainerinnen und Trainer auf diese sensibilisiert werden. Die Werte Freundschaft und Respekt werden auch unter dem Begriff Ethik zusammengefasst. Die Untersuchung zeigt, dass der Leichtathletikverein die Olympischen Werte nicht aktiv vermittelt, sondern diese passiv durch die Haltung der Trainerinnen und Trainer und den respektvollen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen im Verein gelebt werden.
In der Untersuchung wurden vier Personen befragt. Ein Mitarbeiter von Swiss Athletics, ein Trainer, eine Athletin mit Olympiaerfahrung und eine Athletin ohne Olympiaerfahrung. Im Interview von Swiss Athletics wurde betont, dass der Wert der Höchstleistung im Verband der grösste Stellenwert hat, die anderen Werte werden vertreten aber noch nicht so stark gefördert. Speziell der Olympische Wert «der Freundschaft» muss gemäss den Aussagen noch mehr betont werden. Es ist jedoch zu erwähnen, dass seit den Magglingen-Protokollen die Werte «Freundschaft und Respekt» in der Ausbildung einen höheren Stellenwert bekommen haben. Die Vermittlung der Olympischen Werte nehmen die Athletinnen unterschiedlich wahr. Die Athletin mit Olympiaerfahrung spricht davon, dass sie die Vermittlung aktiv erlebt habe, speziell an Infoveranstaltungen vor grösseren Events und an Events (z.B. Olympische Spiele, Olympische Jugendspiele). Dass an Olympischen Spiele alle den gleichen Werten folgen, hat die Athletin beeindruckt. Die Athletin ohne Olympiaerfahrung hat die Vermittlung der Olympischen Werte an sich nicht aktiv erlebt. Die Olympischen Werte spielen bei beiden Athletinnen eine Rolle im Alltag und im Training. Die Arbeit zeigt auf, dass die Vermittlung der Olympischen Werte in der Sportart Leichtathletik im Grundsatz so geschieht wie in der Theorie beschrieben. Die Athletinnen und Athleten, welche die Möglichkeit haben an einer Olympischen Mission teilzunehmen, bekommen die Olympischen Werte explizit vermittelt. Durch Kampagnen von Swiss Olympic wie ‘cool & clean’ werden Nachwuchsathletinnen und -athleten auf die Olympischen Werte erfolgreich aufmerksam gemacht. Swiss Athletics wünscht sich die Heimtrainerinnen und -trainer noch mehr in der Verantwortung, wenn es um die Vermittlung der Olympischen Werte geht. Ebenso wie die Trainerinnen und Trainer würde sich Swiss Athletics über eine aktivere Rolle der Kantonalverbände in der Vermittlung der Olympischen Werte wünschen.