Integration von Flüchtlingskindern im Schweizer Schulwesen im Zyklus 1 und 2 : Eine empirische Betrachtung aus der Perspektive von drei verschiedenen Betreuungspersonen

Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema Integration von Flüchtlingskindern im Schweizer Schulwesen. Dabei wird untersucht, welche Bedeutung unterschiedliche Ausgangslagen von Flüchtlingskindern für ihren Integrationsprozess ins Schweizer Schulsystem haben, aus Sicht verschiedener Fachpersonen. Als Methode wurde das Qualitative und Problemzentrierte Interview verwendet. Es wurden gezielt drei Lehrkräfte aus verschiedenen Schulen in der Schweiz ausgewählt, die Erfahrung im Umgang mit Flüchtlingskindern haben. Die Interviews wurden mit einem Leitfaden für das Problemzentrierte Interview durchgeführt, aufgezeichnet und transkribiert. Die Daten wurden mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet, um Muster und Zusammenhänge zu identifizieren. Vor der Durchführung der Interviews wurde von jeder interviewten Lehrperson eine Einverständniserklärung eingeholt Das Problemzentrierte Interview nach Witzel (2000) ist ein Verfahren zur Erfassung individueller Handlungen und subjektiver Wahrnehmungen gesellschaftlicher Realität. Es basiert auf der Individualisierungsthese, die besagt, dass Individuen sich aus alten Bindungen lösen und neuen institutionellen Abhängigkeiten stellen müssen. Das PZI ermöglicht einen Erkenntnisgewinn durch einen induktiv-deduktiven Wechselverhältnis zwischen Erhebungs- und Auswertungsprozess und betont das Offenheitsprinzip, um die Sichtweise der Befragten zu berücksichtigen.
Die Auswertung der Daten erfolgte anhand der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2007), um Muster, Themen und Bedeutungen in den Daten zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Ausgangslagen von Flüchtlingskindern, wie Sprachkenntnisse, Bildungshintergrund und soziales Umfeld, einen signifikanten Einfluss auf den Integrationsprozess ins Schweizer Schulsystem haben. Es wurden Ressourcen von Flüchtlingskindern identifiziert, die von den Fachpersonen im Regelunterricht gefördert werden können. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von individueller Unterstützung, kultureller Sensibilität und interkultureller Kommunikation seitens der Fachpersonen. Die Erkenntnisse dieser Arbeit tragen zur vertieften Kenntnis über die Integration von Flüchtlingskindern im Schweizer Schulwesen bei und können als Grundlage für weitere Forschungen und praxisorientierte Interventionen dienen. Es werden jedoch auch offene Fragen und weitere Forschungspotenziale identifiziert, die in zukünftigen Arbeiten näher untersucht werden können. Die vorliegende Arbeit leistet somit einen Beitrag zur Forschung und Praxis im Bereich der Integration von Flüchtlingskindern in die Schweizer Schule.

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