Erinnerungen an Walderlebnisse und mögliche Schlussfolgerungen für den Waldunterricht
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit Erinnerungen an Walderlebnisse, durch welche Schlussfolgerungen für den eigenen Waldunterricht gezogen werden können. Die zu untersuchende Fragestellung lautet: „Welche Erinnerungen verbinden Erwachsene mit Waldunterricht?“. Um diese Frage beantworten zu können, wurde die Forschungsrichtung „Mixed-Methods“ eingesetzt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zeigen, dass positive oder negative Walderlebnisse aus der Schule nur dann erinnert werden, wenn sie mit Emotionen verknüpft oder durch Sinne erlebt wurden.
Der Einsatz vielseitiger Methoden, insbesondere die Methoden der naturbezogenen Umweltbildung, spielt eine wichtige Rolle im Waldunterricht, um möglichst viele Kinder anzusprechen. Weiter berichteten Erwachsene von regelmässigen Waldbesuchen im Kindergarten und mindestens einem themenbasierten Besuch in der Primarschule. Die Regelmässigkeit ist ein wichtiger Faktor, damit Walderlebnisse in Erinnerung bleiben, besonders wenn diese nebst der Verknüpfung durch Emotionen nicht oft oder intensiv genug bewusst abgerufen werden. Der Transfer zwischen dem Schulzimmer und dem Wald ist entscheidend dafür, dass für Schülerinnen und Schüler Ganzheitlichkeit innerhalb eines Themas
entsteht. Es sollten Themen ausgewählt werden, die sich auf den Wald übertragen lassen und intensiv durch Sinne erlebbar sind. Eine Kombination aus Spiel und Bewegung, sprich sogenannte „Bewegungsspiele“, sind unabdingbar für guten Waldunterricht, da Kinder ihrem Bewegungsdrang nachgehen möchten und Bewegungsmöglichkeiten für kognitive Aktivierung sorgen. Solange der Klassenzusammenhalt gut ist, hat dieser keinen Einfluss auf das Tun der Kinder, da die Schülerinnen und Schüler meistens von sich aus motiviert sind und mit einem Lernpartner zusammenarbeiten, der die gleichen Spielinteressen hat. Ist das Klassenklima schlecht, so kann negatives Verhalten auf andere Kinder übergehen, was als Lehrperson zu unterbinden ist.
Trotz der erzielten Ergebnisse sind weitere Untersuchungen notwendig, um akkuratere Schlussfolgerungen in den verschiedenen Teilbereichen des Waldunterrichtes aufzuzeigen. Bewegungsspiele scheinen zwar für den Unterricht im Wald entscheidend zu sein, allerdings bleibt unklar, welche konkreten Spielformen dies betrifft und ob die Lerninhalte des Spiels tatsächlich erfolgreich vermittelt wurden.
Es stellt sich zudem die Frage, was ausschlaggebend ist, damit nicht nur Erinnerungen an die Erlebnisse selbst, sondern auch Lerninhalte aus dem Waldunterricht langfristig im Gedächtnis verankert bleiben. Wie soll der Waldunterricht demnach gestaltet werden, damit eine stärkere emotionale Verbindung zu den Lerninhalten hergestellt werden kann?