Integrationspraxis in Wien und im Thurgau : Ein Vergleich ausgewählter Aspekte
Diese empirische Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Integrationspraxis in der Schweiz und Österreich. Das Gebiet wurde dabei eingegrenzt auf den Kanton Thurgau und das Bundesland Wien. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Unterschieden der Interpretation und Umsetzungen der Integration im Schulalltag.
Als Grundlage der Untersuchung dienen hierfür verschiedene theoretische Ansätze: Zuerst werden die Konzepte der Integration und Inklusion erläutert, anschliessend werden die Inklusionsansätze durch den Nationalen Aktionsplan Österreichs dargelegt. Zudem wir das bereits bestehende Sonderschulkonzept des Kanton Thurgaus und das ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) Modell nach Judith Hollenweger beleuchtet.
Die hierfür verwendetet Datenerhebung erfolgt durch eine Gruppendiskussion, die anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurde. Die Diskussion wurde mit Teilnehmenden der KPH Wien durchgeführt. Dies ermöglicht einen vertiefen Einblick in die Integrationspraxis in Österreichs, mit Fokus Wien. Woraus sich spannende Ergebnisse mit der theoretischen Auseinandersetzung verknüpfen lassen.
Die Ergebnisse bezüglich der Integrationspraxis haben ergeben, dass in Österreich doppelt, so viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf integrativ in Regelschulklassen beschult werden, wie das in der Schweiz der Fall ist. Dies könnte auf die Schlussfolgerung hindeuten, dass in Österreich die Vision der Inklusion bereits fortgeschrittener ist, während man in der Schweiz «erst von Integration spricht». Es kann festgehalten werden, dass es Unterschiede in der Integrationspraxis zwischen der Schweiz und Österreich gibt. Diese Arbeit ist jedoch nicht repräsentativ und weitere Untersuchungen würden explizitere Forschungsergebnisse erfordern.