Das stille Leiden - der Umgang mit Essstörung im schulischen Kontext

Essen stellt eine lebenswichtige Grundlage für unseren Körper dar. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Bestandteil von Kultur sowie Gesellschaft. Doch was bedeutet es für Betroffene und das Umfeld, wenn das Verhältnis zum Essen gestört ist und sich eine Essstörung entwickelt?
Vorab muss geklärt werden, dass die Mehrheit der Autorinnen und Autoren die Mager-, Ess-Brech- und Esssucht zu den Hauptgruppen der Essstörungen zählen (Altenthan et al., 2021). Aufgrund dessen beschränkt sich diese Arbeit auf die drei genannten Arten der Essstörungen. Bei allen genannten Arten von Essstörungen ist es schwierig, die Komplexität und Schwere zu verstehen, wenn man sich nicht damit befasst. Denn die Symptome von Essstörungen, welche sich stark auf den Körper sowie auf das geistige und emotionale Wohlbefinden auswirken, sind schwerwiegend und komplex. Zudem leiden etwa 30-50% der Betroffenen an einem chronischen Krankheitsverlauf, einer anderen psychische Störungen oder versterben aufgrund der Essstörung (Backmund & Gerlinghoff, 2004). Insgesamt kann gesagt werden, dass die Sterblichkeitsrate für Betroffene einer Essstörung höher ist, als die von anderen weiblichen psychiatrischen Patientinnen oder Frauen der Normalpopulation (s. dazu Lemberg, 1999; Vocks & Legenbauer, 2010). Dies zeigt unter anderem auf, dass diese Störung auf keinen Fall unterschätzt werden sollte und es sich lohnt, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen. Auch aus der Perspektive einer Lehrperson ist es wichtig, sich ein Wissen über die Thematik auszueignen, da Jugendliche oft häufiger unter einer Essstörung leiden als Erwachsene. Diese Tatsache erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Lehrkraft, in der Schule mit Essstörungen konfrontiert zu werden (Booch, 2017).
In dieser Arbeit wurden Erkenntnisse aus der Literatur gebraucht. Dabei steht folgende Fragestellung im Fokus: «Inwiefern hat eine Lehrperson Handlungsmöglichkeiten, wenn ein Kind von einer Essstörung betroffen ist?» Um diese Frage beantworten zu können, muss zuerst ein grundlegendes Wissen erlangt werden, in dem die Subfrage «Was wird unter einer Essstörung verstanden?» beantwortet wird. Anschliessend wird die Frage «Was sind Ursachen und Risikofaktoren, um eine Essstörung zu entwickeln?» geklärt. Dies ist wichtig, um ein tieferes Verständnis von der Problematik der Essstörungen zu erhalten. Zusätzlich sollen die Präventionsmassnahmen, welche in einem späteren Kapitel behandelt werden, besser verstanden werden können. Um als Lehrkraft einen Verdacht auf eine Essstörung schöpfen zu können, müssen Symptome der drei Hauptgruppen von Essstörungen präsent sein. Dazu gehört das Wissen bezüglich der Komorbidität von Essstörungen. Dafür wird die Subfrage «Welche Auswirkungen hat eine Essstörung auf den Körper und die Persönlichkeit der Betroffenen?» beantwortet. Ein noch tieferes Wissen über die Symptomatik von Essstörungen wird mittels der Diagnostik geschaffen. Die Auswirkungen einer Essstörung zu kennen, stellt darüber hinaus die Grundlage für das Verständnis der Betroffenen dar, was für das Umfeld von Betroffenen relevant ist. Um die Grenze der Handlungsmöglichkeiten einer Lehrperson aufzeigen zu können, werden Therapieansätze und in einem nächsten Kapitel der Umgang aus der Perspektive einer Lehrperson sowie Präventionsmassnahmen aufgezeigt. Dafür stehen die Subfragen «Wo liegt die Grenze der Handlungsmöglichkeiten einer Lehrperson?», «Welche Präventionsmassnahmen können Lehrpersonen vornehmen?» und «Welche Interventionsansätze gibt es bezüglich Essstörungen?» im Fokus.
Abschliessend wird die verwendete Literatur in Form einer Diskussion miteinander verknüpft, um im Anschluss ein Fazit ableiten zu können.

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