Lernprozessorientierte Beurteilung : Die Umsetzung der formativen Beurteilung in Thurgauer Primarschulen

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der formativen Beurteilung in der Primarschule, genauer gesagt mit der Frage, inwiefern formative Beurteilungssysteme in der Primarschule eingesetzt werden, um den Lernprozess von Schülerinnen und Schülern zu beurteilen. Um diese Frage zu beantworten, wurden drei qualitative Interviews mit Lehrpersonen aus dem Thurgau durchgeführt. So ergab sich ein authentisches Bild aus der Praxis. Die Interviews haben ergeben, dass die Lehrpersonen die formative Beurteilung durchaus in ihrem Unterricht verwenden. Der Anteil an formativer Beurteilung unterscheidet sich jedoch stark zwischen den Lehrpersonen. Eine Lehrperson arbeitet zu 90% formativ, da an ihrem Arbeitsort eine zwei Drittel formativ und ein Drittel summativ Regelung gilt. Die anderen zwei Lehrpersonen greifen deutlich seltener zu dieser Beurteilungsform. Sie gaben an, dass fehlende Zeit und der erhöhte Aufwand der formativen Beurteilung es oft nicht zulässt, den Schülerinnen und Schülern ausführliche Rückmeldungen zu schreiben. Durch den hohen Stoffanteil und dem Anspruch, aussagekräftige Noten zu generieren, wird häufig zur summativen Beurteilung gegriffen, da diese gerade bei einer grossen Klasse einfacher umsetzbar ist. Es ergab sich die Frage, wie der Unterricht bei den Lehrpersonen aussehen würde, wenn alle zu zwei Drittel formativ und zu einem Drittel summativ beurteilen würden. Bräuchte es die Noten zukünftig gar nicht mehr?

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