«Bewegte Schule» als Lösung für Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern mit ADHS?
Diese Arbeit setzt sich mit der Forschungsfrage «Wie ist das Konzept «Bewegte Schule» für Primarschulkinder mit ADHS in drei häufig eingesetzten Unterrichtsformen konzentrationsfördernd?» auseinander. Dabei wurden verschiedene Theorien miteinander verglichen. Unter anderem wurde ADHS erklärt und dabei die Hyperaktivität in den Fokus genommen. Zudem wurde das Konzept der Bewegten Schule erläutert, der Begriff Konzentration definiert sowie die Konzentrationsfähigkeit von Kindern thematisiert. Wichtige Schlüsse daraus waren, dass sich Bewegung positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt und es Kindern mit ADHS schwerfällt, ruhig an einem Platz zu sitzen. Unter anderem aus diesen Schlüssen konnte die Forschungsfrage wie folgt beantwortet werden:
Im Frontalunterricht kann die Bewegte Schule das monotone Sitzen vermeiden und den Drang nach Bewegung kanalisieren. Dadurch wird die innere Unruhe vermieden oder ausgelebt, was den Fokus auf den Lerngegenstand gezielter und länger halten lässt. Zum Beispiel können die Kinder während des Frontalunterrichts versuchen, auf etwas zu balancieren. Eine Bewegungspause vor dem Frontalunterricht kann auch dazu beitragen, die Konzentrationsfähigkeit der Kinder zu verbessern.
Bei kooperativen Lernformen kann der Einsatz der Bewegten Schule die Konzentration verbessern, indem Bewegung als Anreiz für aktives Arbeiten dient. Dies hilft, das Bedürfnis der Kinder nach neuen Reizen zu stimulieren, was bei Kindern mit ADHS besonders wichtig ist. Auch bei Kindern, die eher abwarten und beobachten, kann die Bewegung als Ansporn dienen, der zu einem konzentrierten Arbeiten führt.
Beim individualisierenden Unterricht kann die Bewegte Schule ebenfalls zur Verbesserung der Konzentration beitragen, indem sie den Bewegungsdrang kanalisiert und als Anreiz für eine Aufgabenlösung dient.
Die Ergebnisse dieser Arbeit leiten nun zur weiterführenden Frage, ob die Bewegung aller Kinder während des Unterrichts für Kinder mit ADHS als störende Umweltreize aufgefasst werden, welche die Konzentration wiederum einschränken könnten. Reicht die Kanalisierung des Bewegungsdranges aus? Oder wenn nicht, überwiegen die in dieser Arbeit positiven Erkenntnisse gegenüber diesem weiteren Aspekt dennoch?