Gesundheitsförderung und Schule : Was Gesundheitsförderung an Schulen bedeutet am Beispiel der morgendlichen Zwischenmahlzeit im Kindergarten

Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich der Hauptfrage «Was bedeutet Gesundheits-förderung im Bereich Ernährung im Zyklus 1?», welche im Rahmen einer Literaturarbeit betrachtet wurde. Die Sichtung, Analyse und Auswahl zahlreicher Quellen ermöglichten einen umfassenden Überblick über die Thematik. Gesundheitsförderung und Gesundheitsprävention in der Schule beinhalten das Vermitteln von Wissen, die Stärkung des Selbstwertgefühls sowie das Erlernen von entsprechenden Lebenskompetenzen. Diese drei Aspekte können auf organisationaler Ebene, auf der Unterrichtsebene aber auch auf der Individuellen Ebene stattfinden. Für die Zielstufe Kindergarten sind insbesondere die Themengebiete «Essen im Alltag», «Körper und Gefühle», sowie «nachhaltiger Konsum» relevant. Unbedingt zu erwähnen sind auch die Aspekte «Genuss» und «Selbstbestimmung», welche zu einer gesunden Ernährung gehören.
Weiter fokussiert die Arbeit auf die Frage «Welche Beweggründe veranlassen Kindergarten-lehrpersonen für oder gegen Ernährungsempfehlungen an Eltern bezüglich Znüni?». Zur Beantwortung dieser zweiten Frage wurden zwei Kindergartenlehrpersonen mittels eines teilstrukturierten Leitfadeninterviews nach dem Prinzip der Narration befragt. Eine Problem-zentrierung des Interviews ermöglichte spannende Einblicke in die Sichtweise der beiden Lehrpersonen. Transkripte der Interviews ermöglichten eine anschliessende Rekonstruktion, sodass eine qualitative Auswertung im Sinne der «Grounded Theory» erfolgen konnte. Obwohl nur zwei Interviews betrachtet wurden, konnten erstaunliche Unterschiede der subjektiven Erfahrungs- und Handlungsweisen festgestellt werden. Im Zentrum beider Interviews stand die Einstellung der beiden Lehrpersonen, die gelebte Znüni-Kultur innerhalb ihrer Kindergartenklassen sowie die Kommunikation mit den Eltern.
Drei wesentliche Faktoren scheinen die beiden interviewten Lehrpersonen zu beeinflussen, wie sie mit Ernährungsempfehlungen an Eltern bezüglich Znüni umgehen. Dazu gehören persönliche Faktoren, wie das eigene Gesundheitsverständnis, gemachte Erfahrungen in der Eltern-zusammenarbeit und auch mit der Kindergruppe, das Wissen über die Wirksamkeit von Massnahmen und über Verantwortlichkeiten, sowie die Unterstützung durch die Schule, aber auch durch Netzwerke innerhalb und auch ausserhalb der Schule.
Abschliessend lässt sich festhalten, dass differenzierte Interpretationen und Schlussfolgerungen über die Beweggründe der beiden Lehrpersonen möglich wurden. Dadurch eröffneten sich wiederum neue Fragen, beispielsweise wie Gesundheitsförderung auch schon vor dem Eintritt in den Kindergarten, insbesondere für bekannte Risikogruppen wie Kinder mit Migrationshintergrund, umgesetzt werden kann. Weiter wäre auch spannend zu erforschen, welchen Einfluss die Schule bezüglich Chancengerechtigkeit im Bereich von Gesundheit und Ernährung tatsächlich hat.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten