Schatten der Seele : Beziehungsgestaltung zwischen Lehrpersonen und Kindern mit der psychischen Störung Depression

Betrachtet man das hohe Auftreten der physischen Störung Depression in unseren Breitengraden und die steigende Prävalenz bei Kindern im Grundschulalter stellt sich die Frage, welchen Beitrag Lehrpersonen zur Symptomverbesserung im Schulsetting leisten können (Wichstrøm et al., 2012). Demzufolge setzt sich die vorliegende Bachelorarbeit mit den Aspekten der Unterstützung und Begleitung von Kindern mit Depressionen im Schulsetting auseinander. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie eine Lehrperson ein Kind mit der psychischen Störung Depression beim Lernen im Unterricht unterstützen und begleiten kann.

Um die Fragestellung zu beantworten, werden zuerst die Klassifikation und Ätiologie von Depressionen theoretisch erläutert (Kapitel 2). Darauf aufbauend wird das Schulsetting mit seinen Risikofaktoren (Kapitel 3) und die konkrete hilfreiche Beziehungsgestaltung von Lehrpersonen als Ressource dargestellt (Kapitel 4). Im Anschluss werden konkrete Beispiele für Lehrpersonen zur Durchführung im Schulzimmer vorgestellt. Die darauffolgende Diskussion (Kapitel 5) zeigt, dass eine Lehrperson mit einer kindzentrierten, bedürfnisorientierten Beziehungsgestaltung ein betroffenes Kind im Schulsetting unterstützen und begleiten kann. Lehrpersonen mit dieser Beziehungsgestaltung, die konkrete Anstrengungen der Kinder mit Depressionen hervorheben und bekräftigen, haben einen positiven Einfluss auf die vorhandenen Krankheitssymptome der Kinder und können die Kinder dabei unterstützen ihre negativen kognitiven Schemata zu durchbrechen. Aus diesen Erkenntnissen geht die Forderung heraus, um mit Hilfe der Beziehungsgestaltung möglichst hilfreich das betroffene Kind im Unterricht unterstützen und begleiten zu können, eine Lehrperson vorerst auf das Thema von psychischen Störungen sensibilisiert werden sollte, sodass eine angemessene Reaktion auf das Störungsbild des Kindes im Schulsetting möglich wird.

Aus der vorliegenden Arbeit geht hervor, dass die Schule eine grosse Last für Kinder mit psychischen Störungen ist. Dies lässt unter anderem mit den hohen Erwartungen der Gesellschaft und dem Leistungsdruck der Schule erklären. Mit diesem Druck gehen Mädchen und Knaben unterschiedlich um. Daraus ergab sich die weiterführende Frage, welchen Einfluss das Geschlecht der Kinder mit Depressionen auf das Lernen im Unterricht mit der Beziehungsgestaltung der Lehrperson haben könnte. Durch die Grundlage der vorliegenden Arbeit könnten zudem weitere interessante Fragen zu möglichen Therapieansätzen und allgemeinen Möglichkeiten zur Behandlung der psychischen Störung aufgrund der individuellen Entstehungsbedingungen und deren Einfluss auf den Verlauf einer Depression bei Kindern nachgegangen werden.

 

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