Umgang mit Lampenfieber in der Schule
Kommt man in eine Situation, in der man sich vor mehreren Leuten exponieren muss, so löst dies bei vielen Menschen das Lampenfieber aus. Lehrpersonen werden immer wieder Kinder in der Klasse haben, welche vom Lampenfieber stark betroffen sind. Für ein solches Kind kann es schon zu Schwierigkeiten führen, wenn es im Morgenkreis vom Wochenende erzählen soll, geschweige denn eine Präsentation vor der Klasse halten muss. Das Ziel in der vorliegenden Arbeit war es zu beantworten, in welchen Situationen die Primarschüler:innen vom Lampenfieber betroffen sind, wie das Improvisationstheater mit dem Lampenfieber umgeht und wie sich dieser Umgang in der Primarschule umsetzen lässt. Die entsprechende Fragestellung dieser Arbeit lautet folgendermassen: Wie lässt sich der Umgang mit Lampenfieber aus dem Improvisationstheater in schulische Kontexte übersetzen? Um das herauszufinden, wurde sowohl das Lampenfieber als auch das Improvisationstheater auf dem Hintergrund der Literatur beleuchtet. Zudem wurde eine quantitative Datenerhebung mittels Fragebogen in zwei verschiedenen Primarschulklassen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Schüler:innen am meisten vom Lampenfieber betroffen sind, wenn sie vor der ganzen Klasse etwas sagen, vorzeigen oder präsentieren müssen. Sämtliche Erkenntnisse der Theorie und der Untersuchung wurden in dieser Arbeit schriftlich festgehalten und kritisch diskutiert. Es stellte sich heraus, dass viele Bereiche des Improvisationstheaters wie das Spielen mit dem Status, das Üben von Spontaneität, das Annehmen von Angeboten, die Körpersprache sowie der Umgang mit Fehlern einen wichtigen Einfluss auf das Lampenfieber haben. Es ist also durchaus sinnvoll, das Improvisationstheater in den Unterricht einzubauen. Dies kann in Form von Spielen, Übungen oder auch dem Vermitteln von Einstellungen geschehen. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Lehrperson die Einstellungen und Haltungen des Improvisationstheaters teilt und dahinterstehen kann. Bei einer Weiterarbeit wäre es interessant herauszufinden, ob die Antworten des Fragebogens der einzelnen Schüler:innen zusammenhängen. So könnte man untersuchen, ob das Antwortverhalten eine positive Korrelation aufzeigt. Des Weiteren wäre es spannend nachzufragen, aus welchen Gründen die Schüler:innen Lampenfieber hatten. Vielleicht ist dann ein Zusammenhang zwischen den Situationen und der Stärke des Lampenfiebers zu erkennen.