Literalitätsförderung in vielsprachigen Schulen

ORCID
0000-0003-0808-7860
GND
1050011511
Zugehörigkeit
Pädagogische Hochschule Thurgau
Isler, Dieter (Hrsg.)

Sprachliche und literale Fähigkeiten sind wichtige Voraussetzungen für Schul- und Berufserfolg. Es ist vielfach belegt, dass Kinder und Jugendliche mit Migrations-hintergrund in diesen Bereichen leistungsmässig oft hinter ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zurückbleiben. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Mehrsprachigkeit nicht an sich, sondern erst in Verbindung mit einem niedrigen sozio-ökonomischen Status der Herkunftsfamilie zum Bildungsrisiko wird. Die (Un-)Vertrautheit mit Literalität und – in Abhängigkeit davon – mit der schulischen Bildungssprache dürften dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Diese Passungsproblematik zeigt sich verschärft, wenn die Institution Schule trotz veränderter gesellschaftlicher Realitäten weiterhin auf eine sprachlich und bildungs-kulturell homogene Schülerschaft ausgerichtet bleibt und Mehrsprachigkeit einseitig als Problem behandelt wird. Mehrsprachig aufwachsende Kinder verfügen über spezifische Ressourcen, die im schulischen Kontext bisher noch zu wenig wahrge-nommen, wertgeschätzt und für die Förderung sprachlicher und literaler Fähigkeiten aller Schülerinnen und Schüler genutzt werden.
Die Förderung  textueller und bildungssprachlicher Fähigkeiten und der Einbezug der Ressourcen mehrsprachig aufwachsender Kinder sind zwei Handlungsfelder, die im Fachdiskurs zunehmend an Bedeutung gewinnen, in Bildungspolitik und Schulpraxis aber noch zu wenig Fuss gefasst haben. Die vorliegende Nummer von leseforum.ch soll dazu beitragen, diese Anliegen auf allen Ebenen voranzubringen.

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