Literale Praktiken in familiären Kontexten
Beim Erwerb früher literaler Fähigkeiten spielen Schriftbegegnungen der Kinder im familiären Alltag eine wichtige Rolle. Die Eltern (und andere schriftkundige Bezugspersonen) können den Kindern in einem Enkulturationsprozess dabei helfen, allmählich mit der Welt der Schrift vertraut zu werden und ihre Regeln immer besser zu verstehen. Dabei sammeln die Kinder beim gemeinsamen Lesen und Schreiben erste Erfahrungen, die sie später auch alleine nachvollziehen und so allmählich zu selbständigen LeserInnen und SchreiberInnen werden. Dieser Aneignungsprozess sichert und erweitert nicht nur ihr sprachliches Können und Wissen, sondern auch ihren affektiven Zugang zum Lesen und Schreiben. Die aktuelle Nummer von leseforum.ch möchte dazu beitragen, die Forschung in diesem Feld weiter zu stärken. Neben wissenschaftlichen Arbeiten werden aber auch «family literacy»-Programme vorgestellt: Sie sind darauf ausgerichtet, Eltern durch geeignete literale Praktiken bei der Anregung und Förderung ihrer Kinder zu unterstützen.