Literalität im Schnittfeld von Familie, Frühbereich und Schule
Die sprachlichen Praktiken in Familien, vorschulischen Bildungseinrichtungen und in den ersten Schuljahren sind für den Erwerb literaler Fähigkeiten von nachhaltiger Bedeutung. Dabei spielen die Repertoires an Sprachhandlungen sowie die Anregungs- und Unterstützungsleistungen bei ihrer interaktiven Realisierung eine zentrale Rolle: Für den Erwerb früher literaler Fähigkeiten sind Kinder darauf angewiesen, dass in ihren Lebenswelten "mündliche Texte" in ausreichender Häufigkeit vorkommen, und dass sie bei deren Produktion und Rezeption unterstützt werden. Diese Gelegenheitsstrukturen divergieren nicht nur fallspezifisch zwischen einzelnen Familien, sondern auch institutionenspezifisch zwischen Familien, Betreuungseinrichtungen und der Schule. Deshalb muss eine Sprachförderung, die zum Abbau von Bildungsbarrieren beitragen will, allen Kindern Repertoires und Unterstützung für den Erwerb früher literaler Fähigkeiten anbieten. In dieser Nummer von leseforum.ch werden Beiträge vorgestellt, die sich mit Gelegenheitsstrukturen der sprachlichen und literalen Bildung in vorschulischen und schulischen Kontexten befassen.