Medienarbeit mit Kindern aus Migrationskontexten : Grundlagen und Praxisbausteine
Aktive Medienarbeit mit Fotografie und Video kann Kindern Spass machen. Sie kann aber auch mühsam sein und ein grosses Mass an zeitlichen, materiellen, kognitiven und motivationalen Ressourcen verschlingen. Die Produktionsreihenfolge Exposé, Storyborad, Drehplan, Aufnahmephase, Schnitt, wie sie in der Jugendvideoarbeit in Deutschland weit verbreitet ist, verlangt von den jungen ProduzentInnen gleich zu Beginn Planung, Verbalisierung und Reflexion. Kinder und Jugendliche aus Migrationskontexten bzw. aus sozial- und bildungsmässig benachteiligten Verhältnissen fühlen sich von solchen Angeboten wenig angesprochen.
In dieser Publikation wird eine alternative medienpädagogische Rahmenkonzeption für die interkulturelle Medienarbeit mit Kindern aus Migrationskontexten entwickelt. Dabei wird ein Schwerpunkt auf Lernumgebungen mit klar strukturierten ästhetischen Problemstellungen gelegt, die Kindern die Möglichkeit geben, sich auf handelnde, spielerische und selbstentdeckende Weise ein breites Spektrum mediengestalterischer Kompetenzen anzueignen. Mit der Differenzierung in didaktische Prinzipien und Medienformate einerseits sowie konkrete methodische Bausteine und Übungen andererseits ist ein flexibles und anschlussfähiges medienpädagogisches Konzept entstanden, das - sofern nicht als Rezept missverstanden - die medienpädagogische Arbeit von PädagogInnen in schulischen und in ausserschulischen Kontexten bereichern kann.